DAs Konzept von NaTiRa

mit Natur & Tier ein starkes Wir

Auf dieser Seite wird das Konzept und die Philosophie von NaTiRa erläutert.

1. Begriffsklärung: Was sind tiergestützte Interventionen (TGI)?

Tiergestützte Intervention (TGI):

Tiergestützte Interventionen umfassen fachlich geplante therapeutische, pädagogische, psychologische und sozialintegrative Angebote für Menschen jeden Alters mit und ohne physische, psychische, sozial-emotionale und kognitive Einschränkungen und Verhaltensweisen. Sie beinhalten auch gesundheitsfördernde, präventive und rehabilitative Maßnahmen.
TGI Einheiten werden von Personen geplant, durchgeführt und evaluiert, die eine therapeutische, pädagogische oder soziale Grundausbildung sowie eine tiergestützte Aus- und Weiterbildung absolviert haben. Haltung, Ausbildung und Einsatz der Nutztiere erfolgen tiergerecht und unter fachkundigem Management.
Im deutschsprachigen Raum werden vier Arten der TGI unterschieden:

Tiergestützte Pädagogik (TG P)

Unter tiergestützter Pädagogik werden Interventionen im Zusammenhang mit Tieren subsumiert, welche auf der Basis konkreter, klientenorientierter Zielvorgaben Lernprozesse initiieren, durch die schwerpunktmäßig die emotionale und soziale Kompetenz des Klienten verbessert werden soll. Sie werden durchgeführt von Experten im pädagogisch-sonderpädagogischen Bereich unter Einbezug eines Tieres, welches für den Einsatz spezifisch trainiert wurde.
Ziel der tiergestützten Pädagogik ist die Initiierung und Unterstützung von Lernprozessen, das heißt Ziel ist der Lernfortschritt in diesen Bereichen.

Tiergestützte Förderung (TG F)

Unter tiergestützter Förderung sind Interventionen im Zusammenhang mit Tieren zu verstehen, welche auf der Basis eines (individuellen) Förderplans vorhandene Ressourcen des Klienten stärken und unzulänglich ausgebildete Fähigkeiten verbessern sollen. Sie werden durchgeführt von unterschiedlich qualifizierten Experten im pädagogisch-sonderpädagogischen Bereich (Lehrer, Sozialpädagogen, Sprachheil- und Physiotherapeuten etc.) unter Einbezug eines Tieres, welches für den Einsatz trainiert wurde. Ziel der tiergestützten Förderung ist die Unterstützung von Entwicklungsfortschritten.

Tiergestützte Therapie (TG T)

Unter tiergestützter Therapie werden zielgerichtete Interventionen im Zusammenhang mit Tieren subsumiert, welche auf der Basis einer sorgfältigen Situations- und Problemanalyse sowohl das Therapieziel als auch den Therapieplan unter Einbezug eines Tieres festlegen. Sie sind auf eine gezielte Einwirkung auf bestimmte Leistungs- und/oder Persönlichkeitsbereiche, oder auf die umfassende Be- und Verarbeitung von konfliktreichem Erleben ausgerichtet. Sie werden durchgeführt von Therapeutisch qualifizierten Personen.

Tiergestützte Aktivität (TG A)

Unter Tiergestützter Aktivität sind Interventionen im Zusammenhang mit Tieren zu verstehen, welche die Möglichkeit bieten, erzieherische, rehabilitative und soziale Prozesse zu unterstützen und das Wohlbefinden von Menschen zu verbessern. Ziel der tiergestützten Aktivität ist die allgemeine Verbesserung des Wohlbefindens.

Infografik zu den Begriffen

2. Welche Wirkungsbereiche können durch die TGI gefördert werden?

Die positive, fördernde und oftmals heilsame Wirkung von tiergestützten Interventionen auf den Menschen allgemein und insbesondere auf Menschen mit Störungen und Beeinträchtigungen steht außer Frage.
Sowohl in den Wissenschaften, als auch in unterschiedlichen Praxisfeldern werden tiergestützte Maßnahmen durchgeführt und wissenschaftlich untersucht. Unter anderem wurden folgende Effekte nachgewiesen, die sich wiederum auf die Entwicklung, das Wohlbefinden und das Verhalten des Menschen auswirken:

A) Effekte im physiologischen Wirkungsbereich:

  • Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System
  • Förderung der Motorik
  • Förderung des Gleichgewichts- und Orientierungssinns, sowie der Koordination
  • Einfluss auf körpereigene Hormone u.a. durch Anregung der Spiegelneurone, taktile Reize
    • Oxytocin, Dopamin
    • Stärkung des Immunsystems
    • Schmerzlindernder Effekt (Endorphine)
    • Stressreduzierend (Regulierung Cortisolspiegel)
    • Aktivierend (Regulierung Cortisolspiegel)

B) Effekte im psychischen Wirkungsbereich:

  • Erleben von Gefühlen wie Zuneigung, Vertrauen, Angenommen werden, Nestwärme und Geborgenheit
  • Fürsorge geben können
  • Emotional positiver Körperkontakt
  • Förderung seelischer Ausgeglichenheit
  • Bindungsaufbau
  • Impulse für Verhaltensänderung und Stressbewältigung

C) Effekte im mentalen Wirkungsbereich:

  • Hohe Konzentration
  • Strukturiertes Verhalten
  • Klares, deutliches Handeln
  • Neuronale Aktivierung, z.B. Aufmerksamkeitssteigerung
  • Stimulation der Merkfähigkeit
  • Förderung der Entscheidungsfähigkeit
  • strukturiertes Handelns
  • Förderung verschiedener Ausdrucksebenen

D) Effekte im sozio-emotionalen Wirkungsbereich:

  • Motivation, seinen Erlebnisraum zu erweitern
  • Vermeidung sozialer Isolation
  • Impulse zum Dialogaufbau
  • Förderung von Empathie
  • Förderung des Selbstwertgefühls
  • Selbstwirksamkeit erfahren
  • Kontaktaufnahme
  • Impulse für den nicht-sprachlichen, lautlichen und sprachlichen Dialog
  • Aufzeigen alternativer Verhaltenswege
  • Motivation zum aktiven Handeln
Infografik zu den Wirkungsbereichen

3. Warum TGI für den pädagogischen / therapeutischen / psychologischen Prozess?

Tiere können den menschlichen Entwicklungsprozess sehr stark unterstützen. Es ist beeidruckend, wie der Kontakt mit oder auch nur die Beobachtung vonTieren auf uns einwirken kann. Auf völlig natürliche und ungezwungene Art beeinflussen sie das menschliche Empfinden und fördern intuitives Handeln.
Ein Tier vermittelt ein einzigartiges Gefühl von Aktzeptanz und angenommen werden, da es dem Klienten gegenüber keinerlei Vorurteile hat und ihn genauso annimmt, wie er ist.
Darüber hinaus reagiert es unmittelbar und echt auf das Verhalten seines Gegenübers, wodurch eine Authenzität und Klarheit gebgeben ist, die uns Menschen nicht nur gut tut, sondern essentiel ist. Gerade dadurch lässt sich das eigene Verhalten wahrnehmen und erfolgreich reflektieren, wodurch es bewusst geändert werden kann.

Natürlich soll ein Tier kein Ersatz für die Fachkraft sein, vielmehr wird durch den gezielten Einbezug des Tieres der pädagogische bzw. therapeutische Prozess optimiert. Dies geschieht, indem die Wesensmerkmale der einzelnen Tiere bezüglich des Wirkungsspektrums auf den Klienten eine sehr differenzierte Berücksichtigung finden.

Oftmals bietet der Einbezug eines Tieres dem Klienten überhaupt die Möglichkeit, sich auf einen Entwicklungsprozess und eine Beziehung einzulassen. Denn gerade ängstliche, bindungsgestörte und beeinträchtigte Personen profitieren von der Anwesenheit eines Tieres, indem sie es schaffen, Barrieren zu überwinden, Vertrauen zuzulassen und eine pädagogische Beziehung zur Fachkraft aufzubauen.
Dies gelingt aufgrund vieler verschiedener Faktoren.
Das Beziehungsdreieck in der tiergestützen Intervention ist daher eine ganz besondere Chance, die genutzt werden sollte.

prozess

Zudem darf der diagnostische Wert keinesfalls unterschätzt werden. Die professionelle Beobachtung des Klienten im Tierkontakt lässt auf wichtige Aspekte schließen und ermöglicht somit eine präzise Situations- und Entwicklungsanalyse, die wiederrum für eine adäquate Zielsetzung notwendig sind.

4. Wie wirkt das Tier?

Das Tier wirkt als:

Übergangsobjekt:

bildet eine „Brücke“, über die Kontaktaufnahme und Beziehungsaufbau zur Fachkraft unterstützt und ermöglicht wird.

Motivationsobjekt:

Tier wirkt als Motivator für den Probanden, bezogen auf unterschiedliche Bereiche, wie z.B. körperliche, emotionale, kognitive, soziale, sprachliche Aktivierung. → vor allem für „therapiemüde“ und „therapieverweigernde“ Klienten eine große Chance, da die Interaktion mit dem Tier nicht als „Therapieprozess“ wahrgenommen wird, sondern als freie, selbstbestimmte und sinnstiftende Handlung, die Spaß macht.

Katalysator:

bei der Funktion als Katalysator ist das Tier während der Sitzungen anwesend, wird aber nicht aktiv miteinbezogen. Allein die Gegenwart kann bereits beruhigend, vertrauenserweckend, anheimelnd und motivierend wirken. Die Anwesenheit nimmt Klienten oftmals das beklemmende Gefühl im Mittelpunkt zu stehen und bietet Gesprächseinstiege.

Identifikationsobjekt

Bewusst oder unbewusst wird ein Tier als Abbild des eigenen selbst betrachtet. Im professionellen Setting, lassen sich dadurch Wünsche, Strebungen, Schwierigkeiten oder Konflikte greifbar machen.
Bietet zudem einen hohen diagnostischen Wert.

Projektionsobjekt:

Als Projektion wird die unbewusste Verlagerung von eigenen Fehlern, Wünschen, Ängsten, Schuldgefühlen oder Ähnlichen auf ein Tier verstanden. Wie bei der Identifikation, bietet die Projektion die Möglichkeit, die verlagerten Gefühle quasi außerhalb seiner selbst zu bearbeiten.
Bietet zudem einen hohen diagnostischen Wert.

5. Konzept „NaTiRa – mit Natur & Tier ein starkes Wir“

„Mit allem, was lebt, sind wir durch Wesensverwandtschaft und Schicksalsgemeinschaft verbunden.“
- Albert Schweizer (1875- 1965)

5.1 Persönliche Vorstellung und fachliche Qualifikation

Ich, Nathalie Rampp, bin Erziehungswissenschaftlerin und ausgebildete Fachkraft für professionelle tiergestützte Interventionen. Ich selbst habe meine Kindheit mit Tieren verbracht und schätze sehr, wie viel mir diese Zeit gebracht hat und vor allem wie viel Spaß ich hatte. Das Zusammenleben mit Tieren hat mein Leben stets positiv beeinflusst: Kuscheln, Toben, Füttern, Pflegen, sich kümmern… all dies geschieht ganz nebenbei, allein motiviert durch die Freude am „Tun“ mit dem Tier. Tatsächlich steckt, wie ich heute weiß, noch viel mehr dahinter.
Nicht allzu verwunderlich ist, dass ich später auch im Berufsleben, stets den Umgang mit Tieren in meine pädagogische Arbeit einfließen ließ. Dabei hat sich zunehmend bestätigt, wie wertvoll diese Möglichkeit ist und welch positive Wirkung die Tierinteraktion auf das menschliche Wohlbefinden hat.
Nachdem ich begann, verschiedene Studien und Bücher zu lesen, die sich mit Effekten und Wirkungsweisen von tiergestützter Therapie und Pädagogik auseinandersetzen, stand mein Entschluss fest:
ich möchte meine pädagogische Arbeit mit dem Einsatz von Tieren bereichern. Somit entwickelte sich aus persönlicher Überzeugung und wahrem Anliegen, die Idee eines kleinen pädagogischen Hofs mit Tieren. Hier sollen in trauter Atmosphäre tiergestützte Interventionen stattfinden und Lebensqualität gesteigert werden.

5.2 Zielgruppe / Klientel

Zielgruppe A:

Kinder/Jugendliche mit Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich
Dazu zählen z.B. Kinder/Jugendliche mit Defiziten in der sozial-emotionalen Entwicklung, z.B. durch Ängste, Traumata, Bindungsstörungen, Probleme im Sozialverhalten, depressives Verhalten, Autismus, ADHS etc.

Zielgruppe B:

Menschen mit besonderen Bedürfnissen

dazu zählen z.B.:

  • Personen, die schwere Schicksalsschläge erlebt haben
  • Personen, die eine lange Krankheit hinter sich haben oder
  • eine chronische Erkrankung haben
  • Kinder oder Angehörige von schwer kranken Personen
  • Kinder oder Angehörige von psychisch erkrankten Personen
  • Senioren, die Einsamkeit erleben oder sich „nicht mehr gebraucht“ fühlen
  • Personen mit Demenzerkrankung
  • Personen, die in einem schwierigen Lebensumfeld aufwachsen oder aufgewachsen sind
  • Personen, die unter Formen sozialer Ausgrenzung leiden

Zielgruppe C:

Teilnehmer pädagogischer Freizeitangebote

5.3 Ziele

  • der sozial-emotionalen Entwicklung
  • Aufdeckung und Stärkung von Ressourcen
  • Bildung
  • Verbesserung der persönlichen Situation und der Lebensqualität
  • Steigerung von Freizeitqualität
  • Kennenlernen der Bedürfnisse von Tier, Natur und sich selbst

(Kinder/Jugendliche mit Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich)

  •  Befriedigung emotionaler Grundbedürfnisse:
    •  emotionale Sicherheit
    •  Geborgenheit
    • Angenommen werden (so wie das Kind/der Jugendlich ist)
  • Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenz:
    • Empathie
    • Bindungs- und Beziehungsfähigkeit
    • Konstruktives Kommunikationsverhalten
    • Verantwortungsbewusstsein
    • Selbstwirksamkeit
    • Impulskontrolle
    • Regelbewusstsein
    • Gesunde Grenzen setzten und Einhalten
    • Ausdruck von Gefühlen, Umgang mit Gefühlen
    • Freude, Lebensfreude
    • Selbstwertgefühl
    • Abbau von Aggression
    • Angstreduktion / Aufbau von Vertrauen
    • Beruhigung / Stressreduktion
    • Motivationssteigerung
    • Wecken von Eigeninitiative

(Menschen mit besonderen Bedürfnissen)

  • Befriedigung emotionaler Grundbedürfnisse (Ausführung siehe Zielgruppe A)
  • Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenz (Ausführung siehe Zielgruppe A)
  • Kognitive Förderung (Ausführung siehe Zielgruppe A)
  • Körperliche Ziele:
  • Senkung der Herzfrequenz und des Blutdrucks, Stabilisierung des Kreislaufs
    • Verbesserung der fein- und grobmotorischen Fähigkeiten
    • Training der Sinneswahrnehmungen
    • Verbesserung der Beweglichkeit, ggf. Muskelaufbau
    • Verminderung der Atemfrequenz, Entspannung
    • Verminderung von Schmerzwahrnehmung

(Teilnehmer pädagogischer Freizeitangebote)

Bei Freizeitangeboten stehen folgende Ziele im Vordergrund:

  • Beschäftigung mit den Kindern/Jugendlichen an der frischen Luft
  • Förderung von Naturverbundenheit
  • Förderung von sozialem Miteinander
  • Freude und Neugierde am Umgang mit Tieren und der Natur wecken
  • Aufklärung über die Bedürfnisse von Tier und Natur
  • Kennenlernen und verstehen biologischer Abläufe
  • Aktivität ausleben
  • Selbstwirksamkeit erfahren
  • Achtsamkeit entwickeln
  1. Anamnese / Diagnose / Klärung des „Ist -Zustandes“
    1. Eltern und / oder Bezugspersonen, ggf. Psychologen, Therapeuten werden miteinbezogen, um Ganzheitlichkeit zu garantieren
    2. Instrumente: z.B. Gespräche, Fragebögen, Beobachtung
  2. Festlegung realistischer Teilziele, Endziele und/oder Erhaltungsziele
    1. Ziele müssen operationalisierbar sein, damit Fortschritte beobachtbar und somit messbar sind
  3. Inhaltliche Interventionsplanung mit geeigneten Angeboten / Übungen / Abläufen / Tieren bezogen auf Zielsetzungen
  4. Durchführung der Interventionen
    1. Dokumentation
  5. Auswertung / Evaluation
    1. Instrumente: Dokumentationsverlauf, Befragung, Beobachtung, Fragebögen, Gespräche

5.4 Methoden

Zielgruppe A:

Kinder/Jugendliche mit Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich

Auf den Klienten abgestimmte und professionell geplante tiergestützte Interventionen, die systematisch dokumentiert werden
(vorrangig TGF, TGP)

Zielgruppe B:

Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Planung der tiergestützten Intervention, je nach Bedürfnis des Teilnehmers

Zielgruppe C:

Teilnehmer pädagogischer Freizeitangebote

Tiergestützte Aktivitäten finden in Form von pädagogischen Freizeitangeboten statt, z.B.:

  • Thementage/-wochen
  • Ferienangebote
  • Projekttage/-wochen
  • Freizeitstunden auf dem Hof (inhaltlich geplant und vorbereitet)
  • Angebote für Kinder-u. Jugendgruppen

Zum Setting:

  • Je nach Klientel sind Einzelsettings oder Gruppensettings möglich (unter Beachtung der Teilnehmerzahl und der Anzahl von Betreuungspersonen)
  • Die inhaltliche Gestaltung einer Interventionseinheit hängt von den Teilnehmern, Situationsbedingungen und gesetzten Zielen ab
  • Eine TGI-Einheit kann beispielsweise folgende Bereiche beinhalten: einerseits direkten Kontakt zum Tier, durch Berührung, Pflege, Spaziergänge, Trainings, Durchlaufen eines Parcours etc.
  • Andererseits spielt auch das „Drum herum“ eine wesentliche Rolle, wie z.B. Futtervorbereitung, Beobachtung, Reflektion, Themenpädagogik, Aufklärung über Tierbedürfnisse, Parcouraufbau etc.

5.5 Finanzierung / mögliche Kostenträger

Zielgruppe A:

Kinder/Jugendliche mit Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich

  • Amt für Jugend und Familie
  • Institutionen
  • Vereine
  • Stiftungen
  • Privatzahler

Zielgruppe B:

Menschen mit besonderen Bedürfnissen

  • Amt für Jugend und Familie
  • Institutionen
  • Vereine
  • Stiftungen
  • Privatzahler

Zielgruppe C:

Teilnehmer pädagogischer Freizeitangebote

  • Privatzahler
  • Vereine
  • Institutionen
Zum Setting:
  • Je nach Klientel sind Einzelsettings oder Gruppensettings möglich (unter Beachtung der Teilnehmerzahl und der Anzahl von Betreuungspersonen)
  • Die inhaltliche Gestaltung einer Interventionseinheit hängt von den Teilnehmern, Situationsbedingungen und gesetzten Zielen ab
  • Eine TGI-Einheit kann beispielsweise folgende Bereiche beinhalten: einerseits direkten Kontakt zum Tier, durch Berührung, Pflege, Spaziergänge, Trainings, Durchlaufen eines Parcours etc.
  • Andererseits spielt auch das „Drum herum“ eine wesentliche Rolle, wie z.B. Futtervorbereitung, Beobachtung, Reflektion, Themenpädagogik, Aufklärung über Tierbedürfnisse, Parcouraufbau etc.

5.6 Gesundheits-/ Hygieneplanung

Tiere

  • Vorgeschriebene und empfohlene Gesundheitsvorkehrungen (Schutzimpfungen und Entwurmungen)
  • Tägliche Gesundheitskontrollen durch den Halter
    Regelmäßiger und Gesundheitscheck beim Tierarzt
  • Artgerechte Ernährung und geeignete Lagerung der Futtermittel
  • Tägliches Ausmisten der Stallungen
    • Regelmäßige Reinigung, ggf. Desinfektion der
    • Begegnungsräume, Futterplätze, des
    • Pflegematerials (Fellbürsten, Decken)
  • Tier-Notfallkasten vorhanden
  • Artgerechte Haltung
  • Geeigneter und fester Platz für Ablagerung des Tiermists, regelmäßige Entsorgung

Klienten/Besucher

  • gesundheitliche Abklärung vor Teilnahme an Angeboten (betrifft vorhandene Erkrankungen, Wunden, Allergien, akute Infektion etc.)
  • Händewaschen vor und nach dem Tierkontakt (ggf. Desinfektion)
  • angemessene Kleidung, angemessenes Schuhwerk
  • Besuchertoilette mit Flüssigseife, Desinfektionsmittel, Papiertücher
  • Tägliche Reinigung der Besuchertoilette
  • Notfallkasten vorhanden
  • Tiere sind gesund und für TGI trainiert
  • Klienten / Besucher werden über den angemessenen Umgang mit dem Tier aufgeklärt und über mögliche Gefahren informiert
Generell gilt:

Die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mensch und Tier steht stets an oberster Stelle. Es werden keine Interventionen oder Tierkontakte erzwungen, weder seitens des Klienten, noch seitens des Tieres. Das Beachten und Eingehen auf situationsbedingte Bedürfnisse von Mensch und Tier ist unerlässlich, wodurch es zu flexiblen Planänderung kommen kann.

5.7 Tiere

Eine artgemäße Tierhaltung ist die Grundlage einer nachhaltigen und professionellen TGI-Praxis. Nur wenn die eingesetzten Tiere ihren Bedürfnissen nach richtig gehalten werden und zufriedene Tiere sind, können sie ihrer Art entsprechend förderlich wirken.

  • Vollständige Beachtung und Einhaltung des Tierschutzgesetzes (TierSchG)
  • Fachkenntnisse der verantwortlichen Person
  • Anmeldung bei dem zuständigen Veterinäramt
  • Führung von Tierbestandsbögen
  • Führung von Prophylaxe- Medizinalbögen
  • Beachtung von Empfehlungen und Richtlinien bezüglich der Tierhaltung
  • Tägliche Gesundheits- und Hygienekontrolle

Folgende Tierarten sind im Einsatz

  • Kaninchen
  • Hühner
  • Minipferde
  • Ziegen

Unter der Voraussetzung eines ausreichend großen Stalls mit direkter Verbindung zum Freilauf (Offenstallung). Der Stall ist jederzeit abschließbar. Die Richtlinien bezüglich Quadratmeter, Beschaffenheit der Unterkunft etc. werden dabei eingehalten. Zusätzlich steht direkt angrenzend eine große Tagesweide zur Verfügung. Der Stall selbst verfügt über einen abtrennbaren Teil, im Falle von Krankheit eines Tieres oder Ähnliches.